Sie hing fast auf ihrem Hengst, stolzes Reiten konnte es wirklich niemand mehr nennen, der noch ganz bei Verstand war. Müde und im Halbschlaf vor sich hindösend, lag sie vornüber gebeugt, beide ihrer Arme hielten den Hals des schwarzen Hengstes Mephisto umschlungen, mit geschlossenen Augen und der Schritt des Tieres wiegte sie in einen sanften Schlaf.
Jedoch war der Schlaf den sie schlief nicht sanft. Sie träumte von einem sich bewegenden Waldboden, aus dem sich kriechendes Getier mit gierigen Augen in platzenden Eiterbeulen wand. Erwachende Ungeheuer begleiteten ihren Schlaf, schmatzend, jeder Tritt Mephistos sich immer tiefer in ihr Unterbewusstsein drängend, so dass sie schließlich hin und wieder zusammenzuckte. Ängstlich schmiegte sie ihren Körper, tiefer in den Traum hinab gleitend, an den Körper des Pferdes, ihr Herz raste, jedoch der Hengst blieb davon reichlich unberührt. Er setzte mit kraftvollem und tänzelndem Schritt, Huf vor Huf, vorsichtig bedacht, keine plötzliche Bewegung machen zu müssen, denn er spürte den Schlaf und die Unruhe seiner Reiterin.
Einige Zeit später kam ein kleiner Wind auf und mit dem Winde vermischten sich die schwarze Mähne des Hengstes mit den langen Locken Lara-Sophias, die immer noch schlief, jedoch diesmal einen anderen Traum träumte, einen Traum voller interessanten Fabelwesen, die sich am Horizont begegneten und wunderschöne Schreie ausstießen. Mephistos Ohren spielten aufrecht und achteten auf Gefahr und er schnaubte hie und da etwas lauter, denn das Ziel der Reise war nahe.
Dann blieb der Hengst stehen. Er Schnaubte nun laut und bewegte seinen Kopf nach oben, so dass sie durch die Bewegung in ihren Träumen gestört wurde und sich langsam aufrichtete. Meide Hände stützte sie auf den Sattelknauf, streckte den Rücken durch und blinzelte vorsichtig vor sich hin, immer noch halb gefangen im Traum und noch nicht ganz in der Wirklichkeit angekommen. Herzhaft reckte und streckte sie sich dann, gähnte undamenhaft vor sich hin und versuchte die Umgebung nun ganz in ihr Bewusstsein aufzunehmen.