Irgendwie wandelte sich die Stimmung. Unausgesprochen hingen einige Worte im Raum. Peinliche Worte, schweres Atmen, ein wenig Angst. Sie nahm es wahr, Ihre Katze nahm es immer wahr. Sie schimpfte sich selbst, mit dem Wissen, dass es zwecklos war. Einmal freigelassen, schob sich der weibliche, rollige Teil ihrer Persönlichkeit unaufhaltsam in den Vordergrund und sie hatte bereits einen Mann für sich ins Auge gefasst. Es tat ihr ein wenig leid, da sie Porreefuzius anders kennengelernt hatte. Er war ein höflicher Mann, dem viele Dinge innerhalb der Etikette wahrlich am Herzen lagen. Doch was sollte sie tun? Dem Schmerz erliegen? Du hast nie versucht dich wirklich zu wehren, du weisst nicht, was Schmerzen sind!
Was war nur aus ihr geworden? War DAS ihre Bestimmung? Ihr Leben und passte sie dort in diese Rolle? Im Grunde waren ihre Bedürfnisse einfach, einen Mann finden, der sie liebte, mit dem sie Kinder haben konnte, der ihr den Hof machte und ganz altertümlich um sie warb. Doch dann gab es das Biest in ihr. Das stetig wachsend der Lust erlegen war und sie selbst versklavte. Für diesen Bruchteil eines Jahres, es waren schliesslich nur wenige Tage, an denen das Biest ihr innewohnte, war sie wie ausgewechselt. So als würde die schmutzige Seite in ihr erwachen und ihre reinen Laken besudeln wollen um zu zeigen, dass es noch mehr gab, als die reine, wahre Liebe. In der Welt ging es nunmal nicht immer so zu, wie sie es in ihrer kleinen heilen Welt gern sah.
Diese wenigen Tage im Jahr, nahm sie sich, was sie brauchte. Endete es, wenn sie den Mann fand, der ihr gerecht wurde? Sie hatte keine Ahnung und auch die Heiligen in ihrem Dorf wussten nicht weiter. Es konnten schlecht alle Männer zu dieser Zeit weggesperrt werden, dass die kleine Königin keinen zu Gesicht bekam. Du weisst, was du willst, nimm es dir Dieser Gedanke tat ihr in der Seele weh, denn sie wollte nicht, dass die Männer, die sie genoss, sich benutzt fühlten. Doch im Grunde tat sie genau das. Sie benutzte die Männer.
Ihr Blick fiel auf Porreefuzius und sie spürte, dass ihm nicht wohl bei der sache war. Doch ihr war auch nicht wohl, dennoch wollte sie ihn spüren, dem Trieb folgen und in ihm vielleicht den Mann finden, der sie ausfüllte und bereit war ein Leben mit ihr zu verbringen. Kinder groß zu ziehen und einfach nur an ihrer Seite verweilen würde. Es war sicher nicht die freundlichste Art ihm zu sagen, dass sie neben seinem Körper auch noch mehr von ihm wollte. Allerdings würde sie erst bei ihm liegen und ihn nach allen Künsten verführen, ehe sie ihm mitteilte, dass sie auch für mehr offen war. So war das Spiel der Katze, einen Mann, den sie begehrte, war keine Beute. Doch wenn sie ihn begehrte, nachdem sie mit ihm zusammen war, war dies legitim.
Das Unbehagen, welches die Luft schwängerte wich ein wenig, als drakonia die Hand von Fuzis Oberschenkel nahm und an ihrem Wein nippte. Sie legte die Hand, die eben noch unter dem Tisch verweilte, auf die Hand des Seneschalls und schaute ihn an. Ich wollte dich nicht erschrecken und ich werde dir mein Verhalten erklären, allerdings muss ich erst diese eine Sache mit dir teilen. Ich weiss, dass ich mit der Tür ins Haus gepoltert bin, doch auch dies hat einen Grund, den ich dir erklären werde, sobald alles geschehen ist. Bitte, sei mir nicht böse, ich kann nicht aus meiner Haut und ich würde dich nicht bitten, mir diesen Gefallen zu erweisen, wenn es nicht wichtig wäre. Sie sprach leise, heiser und kämpfte gegen die Tränen, denn sie mochte diesen Mann, der so ritterlich war und für einen solch noblen und edelmütigen Weg stand, dass sie sich beinahe selbst hasste, ihn überhaupt in ihre missliche Lage hinein manövriert zu haben.