Zum Glück lag sie schon, als er ihren Kuss erwiderte. Vollkommen ging sie in diesem Kuss auf, schwindelig und noch leicht zitternd, als er sie sanft nach oben drückte. Schließlich lag sie mit ihrem ganzen Gewicht auf ihm und hatte bislang nicht den geringsten Versuch unternommen, ihren Körper abzustützen. Zögernd löste sie ihre Lippen von den seinen und sah ihn aufmerksam an. Dabei tropfte der eine oder andere Wassertropen von ihrer Nasenspitze mitten in sein Gesicht und hinterließ deutliche Spuren. Eine der Tropfen kitzelte und sie löste eine Hand von seinem Brustkorb, fuhr sich mit dem Handrücken quer über das Gesicht um die neckenden Wassertropfen weg zu wischen. Allerdings mit dem Erfolg, dass sie nun eine deutliche Schmutzspur quer übe das ganze Gesicht hatte. Der Staub ihrer Hand, ihrer Finger, zog sich wie parallele Striche von links oben nach rechts unten, und verzierte als nicht zu übersehende dunkle Streifen ihr Gesicht. Ein paar Körnchen hafteten auf ihrer Lippe, so dass sie ebenfalls mit der Hand versuchte diese Staub- oder Sandkörnchen wegzuwischen. Jedoch auch dieser versuch scheiterte in seiner Gänze, und nun knirschte es auch noch zwischen ihren Zähnen.
Grinsend hörte sie ihm zu. Offensichtlich hatte er sie necken wollen, und die Situation hatte sich verselbstständigt. Ganz der galante Herr versuchte er nun die Situation irgendwie zu retten und wieder an Etikette und Benehmen zu erinnern. Um ihn weiter zu necken, verschränkte sie zunächst aber nur ihre Unterarme auf seiner Brust und legte ihr Kinn darauf. Dass nun dies auch völlig schmutzig wurde, störte nun überhaupt nicht weiter, sie und ihre komplette Kleidung würden ein Bad benötigen.
Lächelnd schaute sie ihn einen kleinen Moment an, als kleine Rache dafür, dass er sie nun an den Ort und ihren Gaststatus erinnerte, schließlich hatte er begonnen.
Tylock, schau Dich doch einmal um, ich habe nicht den Eindruck, dass wir unerwünscht sind.
Mit ihren Augen schweifte sie kurz in die Runde, und tatsächlich, sie hatten inzwischen einige Zuschauer, die abwartend aber grinsend dastanden. Selbst die beiden andern Männer, die sie zuvor bei Tylock gestanden waren, lugten vorsichtig hinter ihrem Versteck hervor.
Vor die Tore können sie uns doch gar nicht befördern, wir liegen hier doch auf dem Torplatz. Aber die Aussicht, ein Bett mit dir zu teilen, und nicht weiter auf dir liegen zu müssen, hat mich völlig überzeugt.
Daraufhin grinste sie ihn mit wachen Augen, aus einem völlig verschmutzten Gesicht an und beugte sich noch einmal hinunter um ihm ihre schmutzigen Lippen auf den Mund zu drücken. Dann stand sie grinsend auf.
Ihre Haare hingen in Strähnen hinunter, die Enden waren verklebt und zeichneten wilde Muster auf ihrem Gewand, dass nass und kalt an ihrem Leib klebte. Suchend blickte sie zuerst an sich hinunter, musste dann noch breiter grinsen, denn sie erinnerte sich dass sie ihre Sandale das Fliegen lehrte. Dann reichte sie ihm lachend ihre Hand um ihm aufzuhelfen.