Autor Thema: Ein unerwarteter Besuch  (Gelesen 11536 mal)

drakonia

  • Foto-Fratzen
  • *
  • Knappe
  • Beiträge: 25
    • Profil anzeigen
Ein unerwarteter Besuch
« Antwort #15 am: 24. Juli 2009, 21:25:14 »
drakonia lächelte. Auch wenn er nicht verstand, was in ihr vorging, so wollte er ihr helfen. Sie war kurz versucht ihn zu küssen, lies dann jedoch von dem Gedanken ab. Er war ihretwegen schon genug der Blamage ausgesetzt. Normal machte ihr es nichts aus, dass sie einem Mann sagte, was ihr gefiel. Bei Porreefuzius standen die Dinge jedoch anders. Für ihn hatte sie, seit Monaten, tiefere Gefühle. Er ging ihr nicht aus dem Kopf und so sehr sie sich damals bemüht hatte ihre Gefühle für Radi am Leben zu halten, so sehr sie sich gegen einen neuen Mann in ihrem Leben gewehert hatte, es war ihr zum Schluss nicht gelungen. Radi hatte mit Abwesenheit geglänzt und bei einem Treffen versucht, die Dinge zurechtzurücken, doch es blieb bei einem Versuch und die Gefühle, so intensiv und innig sie einst waren, versiegten.

Die Erinnerungen an ihre unschuldige Zeit erwachte für einen Moment und sie kicherte, ob einiger Gedankenbilder, die sich ihr auftaten. Wie sehr hatte sie versucht zur Frau zu werden. Die Bilder schoben sich einfach so vor ihr inneres Auge und sie hätte beinahe laut losgelacht, als sie sich erinnerte, wie sie den Holzfäller aus Silva Romae zu verführen versuchte.  in ihm hatte sie, trotz ihrer Eskapaden einen guten Freund gefunden, der ihr durch ein Gefühlschaos schützend zur Seite gestanden hatte.

Ihr Blick fiel wieder auf Porreefuzius. Seine unglaublichen Augen, sein Lächeln. Seine Art sich zu präsentieren, sein  Körper, die Art wie er sprach, alles löste in ihr ein unglaubliches Gefühl aus. Sie konnte ihm vertrauen und das mochte sie. Er lies sie gewähren, auch, wenn für ihn da keine ersichtliche Logik hinter steckte. Sie wurde von ihm einfach angenommen, bedingungslos und das war die Art von Mann, die drakonia an ihrer Seite brauchte.

Ich danke dir, mein Freund flüsterte sie lächelnd und wurde flammend aus den Gedanken gerissen, als Triple den berühmten gomorrischen grünen Giftstachel. Sie hatte viel davon gehört, auch in Neu Avalon, als dort die Kriegerinnen gefeiert wurden, stand ein solches Getränk auf dem Tisch und die kleine Königin hatte sich damals nicht getraut zu kosten, doch heute würde sie sich nicht lumpen lassen.

Grinsend nahm sie ein Glas, pustete die Flamme aus und trank an der Spezialität. Sie wusste nicht, was ihr daran den Atem nahm. Die Schärfe oder das Gift. Der Alkohol schoss sofort in ihren Körper und sie ahnte warum dieses Getränk grüner Giftstachel hiess. Ein weiteres Glas würde sie komplett aus der Bahn werfen und sie würde vermutlich alle Etikette über Bord werfen und sich derbe daneben benehmen, dass nicht einmal die weisen Männer ihres Landes wieder dafür sorgen konnten, dass die politsischen Gepflogenheiten eingehalten wurden. Sie würde vermutlich über Porreefuzius herfallen, ohne einen Gedanken an den Ort zu verschwenden.

Ihre roten Wangen sprachen eine eigene Sprache und drakonia wusste, dass sie an sich halten musste, wenn sie in einem einigermassen klaren Kopf, ihre Bitte an Porreefuzius vortragen wollte.

Labbert

  • Foto-Fratzen
  • *
  • Großmarschall
  • Beiträge: 3626
  • Awards Erreichen von 50k RLP Großmarschall 1000 Forenbeiträge
    • Profil anzeigen
Ein unerwarteter Besuch
« Antwort #16 am: 30. Juli 2009, 00:39:51 »
Erleichtert zog sich Labbert, nach eifrigem abschütteln die Hose wieder hoch, Ein Fleck in der Hose war so ziemlich das letzte was ich heute gebrauchen konnte. An einem normalen Abend war imir das egal. Heute war jedoch kein normaler Abend. Deshalb hatte ich alles gegeben um auch den letzten Tropfen herauszubekommen. Ob es mir gelang, war jedoch nicht sicher. Das ganze ist ne diffizile Sache wenn man ehrlich ist.
Neben der Erleichterung der Blase hatte mir die frische Luft auch gut getan. Die Welt drehte sich nur noch halb so schnell. Immerhin! Jedoch hatte die frische Luft auch etwas schlechtes zu Tage gefördert. Der ganze Rücken wurde kalt weil er klatschnass war. Nat toll das stundenlange Rumgesitze hatte mich ein bisschen transpirieren lassen und wahrscheinlich einen Schweißfleck im Hemd gebildet der der Maserung meines Stuhles sehr nah kam. Fantastisch. Förderlich war das sicher nicht. Aber ändern konnte ich es auch nicht mehr. Also wieder rein ins Getümmel.

Als ich durch die Tür trat hörte ich Grölen und angewidertes Ächzen. Den Grund erkannte cih sofort. Die ganze Kneipe hatte gerade einen Kurzen zu sich genommen. Die meisten waren damit beschäftigt sich mit dem Handrücken über den Mund zu wischen, schnell ein Bier zum nachspülen zu trinken oder aber die Gläser so laut es ging auf den Tisch zu knallen. Labbert musste grinsen. Dieses Pinchen auf den Tisch kloppen war schon fast Tradition. Es passierte jedes Mal wenn jemand in der Kneipe nen kurzen wegkloppte. Das es aber so ziemlich das lächerlichste war was man machen konnte und das es ein untrügliches Zeichen dafür war das wir doch nicht so viel klüger als Affen sind, schien den meisten nicht aufzugehen. Ich stand mit dieser Meinung offensichtlich ziemlich alleine da.
Jetzt mal ehrlich. Da säuft die ganze Kneipe einen Lütten, und jeder Mann, muss man ja an dieser Stelle mal ehrlich zugeben, knallt den Kurzen mit größtmöglicher Wucht auf den Tisch als ob er zeigen will:“ Hey habt ihr das gesehen wie ich den weggezogen hab. Und meiner war bestimmt der vollste. Und ekeligste! Und generell hab ich die dicksten Eier“.
 Ja ihr seid schon Helden meine Jungs. Ich liebte sie. Aber das war echt lächerlich.

Nicht so lustig war das dort noch volle Kurze standen und ich aus der Nummer kaum rauskommen würde. Nicht das ich nen Problem hatte einen zu trinken. Nur durchkreuzte es meinen gesamten Plan. Eigentlich wollte ich warten bis ich die Zeit hätte wo ich sie alleine  erwischte. Das war jetzt wohl gelaufen. Naja, dann musste ich halt umdisponieren. Auch kein Problem …. SCHEISSE!!! Der Schweißfleck. Das war jetzt noch ungünstiger. Verdammt!  Das ging ja gut los. Aber egal!! Einfach laufen lassen und gucken was passiert. Jetzt war Spontanität gefragt.
Die Kurzen standen am Tisch an dem Fuzi mit seiner Begleitung saß. Ich holte mir mein frisch gezapftes Bier von der Theke und ging auf die Gruppe zu. Schräg hinter Fuzi stellte ich mich hin sagte breit grinsend in die Runde: „ Wie kaum bin ich weg haut ihr euch hier die Kurzen rein? Das geht so natürlich nicht. Vor allem von dir Fuzi hätte ich gedacht das du wenigstens auf mich wartest.
Aber nun gut ich sehe ja das du ein bisschen abgelenkt bist heute Abend.“
 Mit ernsterer Stimme fuhr er fort: „Doch an dieser Stelle muss ich dich aufgrund meiner Position natürlich warnen. Pass auf das du dich nicht versündigst heute Nacht. Für Gott ist deine Schlafszimmertür sicherlich keine Barriere.“
Er sah wie sein Freund ertappt errötete. Grinsend zwinkerte er seiner Begleitung zu um ihr zu signalisieren dass er nur seinen Spaß mit ihm trieb. Um ihm ein bisschen die Scham zu nehmen, klopfte er ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Nun aber Schluss mit dem Blödsinn. Wenn ich das richtig sehe muss ich wohl einen alleine trinken.“ Ich griff nach einem Pinchen und kippte es sich mit einem großen Schluck in den Nacken. Ein verfluchter Fehler wie ich schnell merkte. Ich fühlte nur noch den Schmerz der in meinem Rachen herrschte. FUCK!!! Das verdammte Ding war angezündet und mein Mund glich einer pulsierenden Beulenlandschaft durchströmt aus reinem Schmerz. Ohne eine Sekunde zu zögern Griff ich mein volles Pils und trank es in einem Zug aus. „BILL!!! WASSER SCHNELL!!! VERFLUCHTES FEUER! WER MACHT DENN SO NE SCHEISSE!!“Ich blickte auf und sah in eine Menge lachende Gesichter. Manchen standen Tränen in den Augen und er wurde sich bewusst dass die Nummer eigentlich ganz lustig war. Und ich musste auch anfangen zu lachen, was jedoch eher einem Röcheln glich. Da viel ihm auf das eine Person nicht so belustigt war wie die anderen. Sie war es. Die heiße Fremde. Das Biest. Sie grinste auch, aber in ihrem Blick war auch eine Spur von Tadel. Da wusste ich wer dieses Teufelszeug angezündet hat. Was für ein Prachtweib, dachte ich. Na warte!
Der Gedankengang wurde je unterbrochen als mir Bill das Wasser reichte.
UC-13

@Mecko:




\"Ich denke sowieso mit dem Knie\" (Joseph Beuys)

drakonia

  • Foto-Fratzen
  • *
  • Knappe
  • Beiträge: 25
    • Profil anzeigen
Ein unerwarteter Besuch
« Antwort #17 am: 16. September 2009, 11:16:50 »
drakonia hatte an dem Getränk von Triple nur genippt und schon nahm ihr der Alkohol die Sinne. Sie hatte das Gefühl, dass sich der Raum drehte und sie nicht mehr Mittelpunkt des Geschehens war. Ihr wurde schlecht und als der Mann, der das Zeug brennend getrunken hatte nach Wasser rief, schloß die kleine Königin die Augen und bemerkte nicht einmal mehr, wie sie von zwei starken Armen hochgehoben wurde. Erst als sie mitten in der Nacht von dem Geschrei ihres Rabens geweckt wurde, entdeckte sie, dass sie in ihrem Zimmer lag, allein und bei geschlossenem Fenster. Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und öffnete das Fenster, dass Corax hineinfliegen konnte. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Das ist ja schlimmer als damals in Silva Romae! Ich werde glaub ich unverrichteter Dinge diese Stadt verlassen und einen Boten, der mehr Alkohol verträgt herschicken

Sie zog sich an und mit dem Ankleiden fiel ihr auf, dass sie auch jemand hatte ausziehen müssen, damit sie sich wieder anziehen konnte. Sie schüttelte den Kopf, tastete nach ihrem Geldbeutel, ihren Waffen und als sie alles gefunden hatte war sie erleichtert, nicht, dass sie einem der Teutonen zugetraut hätte, dass er sich bedient hätte. Ihr war egal, wer sie ins Zimmer gebracht hatte, wichtig war, dass sie im Zimmer war und nicht in der Schankstube aufgewacht war.

Die Schankstube. Ihr wurde wieder übel, wenn sie daran dachte, dass das Fest dort sicher voll im Gange war und sie sich einfach so davonstahl, aber diese Peinlichkeit, dass sie nach einem grünen Stachel dem Schlaf ins Netz gegangen war, wollte sie sich nicht antun. Also ließ sie etwas Gold auf dem Nachttisch liegen und verschwand durch das Fenster in den Stall und sattelte Nachtmahr, der selbst gerade dem Schlaf entwichen war. Corax krächzte leise und so machten sich die drei auf den Weg in ihre Heimat.