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Themen - Keran von Actran

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Zum gezähmten Löwen / Ein nächtlicher Besucher
« am: 26. Mai 2007, 13:28:53 »
Der Nachthimmel über Palanthas war wolkenverhangen und das Licht des Mondes drang nur fahl durch die vorüberziehenden Schwaden von Nebel und Regendunst. Es war bereits spät und die Gäste verliessen, bis auf einige hartnäckige Charaktere, die Taverne "Zum zerbrochenen Schwert" bereits. Romol kündigte die letzte Runde an und ein leises Murmeln mit unzufriedenem Unterton machte sich an den letzten besetzten Plätzen breit.
Auch heute war das Teutonenbräu reichlich geflossen und die Einnahmen waren bereits gezählt und verbucht. Ein gutes Geschäft, wenn man bedachte dass noch am Abend zuvor ein Angriff auf die Stadt zurückgeschlagen wurde und viele Opfer zu beklagen waren. Aber nichts erholte sich in Teutonia so schnell wie der Durst seiner Bewohner. Schon am Abend des Sieges waren sie in Massen an der Theke zu finden gewesen, entweder um den Sieg zu feiern oder um einen Toast auf ihre gefallenen Brüder und Schwestern auszubringen. Ein Volk von unerschütterlichen Menschen, die stets den Widrigkeiten der Zeit trotzten und auch in der dunkelsten Stunde ihre Fahne hochhielten und mit einem Lächeln im Gesicht dem Tod für König und Vaterland erwarteten.
Das wusste auch die dunkle Gestalt, die sich im Schatten der Häuser der Taverne näherte und ein gut verschnürtes Paket unter dem Arm hielt, das für den Wirt der Taverne bestimmt war.
Er hätte es lieber in seiner Ledertasche mitgebracht, aber für diesen Fall war ein Format von Nöten, das jenes seiner Tasche übertraf. Seine von der langen Wanderschaft abgewetzten Stiefel knirschten im Kies der Strasse und er zog seine Kapuze tiefer in sein Gesicht, dann öffnete er die Tür der Taverne.

Die Tür schwang auf und das zu erwartende Quietschen blieb unverhoffterweise aus. Verwundert blieb er stehen und sah sich das frisch geölte Scharnier an. Dann richtete sich sein Blick auf den Wirt hinter der Theke.

"Einige Dinge sind besser wenn sie bleiben wie sie sind." sagte er zu dem Zwerg, der eifrig die Gläser und Humpen vom Schmutz des Tages befreite.

Er ging zielstrebig durch den Raum und nahm keine Notiz von den misstrauischen Blicken der Quartalsäufer. An der Theke angekommen legte er sein Paket vor den Wirt und streiffte seine ledernen Handschuhe ab. Es kam ein Ring zum Vorschein, der ein Wappen zeigte. Ein weisses Schiff auf blauem Grund.
Romols Blick fiel sofort auf das Schwert an der Seite des Fremden. Ein Langschwert erster Güte, mit einem warm leuchtenden Bernstein auf dem Knauf.
Der Fremde bemerkte Romols Seitenblick, ignorierte ihn aber. Stattdessen riss er das Paket auf, welches er mitgebracht hatte. Und holte eine Tafel aus Eichenholz hervor in die fein säuberlich Buchstaben eingeschnitzt waren, die mit weisser Farbe nachgezeichnet und daher auch aus einiger Entfernung gut lesbar waren.

"Ein Geschenk für Euch, Herr Wirt." sagte die Gestalt und Romol beugte sich vor um die Lettern zu entziffern. Auf dem Schild stand folgendes geschrieben:

Zitat
"1. Der Schlüssel für das Gästezimmer ist nach Gebrauch wieder beim Wirt abzugeben.
2. Es besteht kein genereller Anspruch einiger Gäste (mögen sie auch noch so viel Teutonenbräu konsumieren) auf einen Schlafplatz am Feuer während der Stosszeiten.
3. Schmutzig, dreckig, klebrig, stinkend oder geruchsintensiv sind keine probaten Synonyme für den Zustand dieser Taverne und in ihrem Inneren nicht in Zusammenhang mit ebendieser zu nennen.
4. Keine Magie!
5. Keine Schlägereien!
6. Muscheln und Tannenzapfen sind kein Geld!
7. Die Preise auf der Liste sind Freundschaftspreise und daher nicht verhandelbar.
8. Für dringende Geschäfte sind die Aborte der Kathedrale zu nutzen.
9. Der König bekommt sein Bier zuerst!
10. Keine Hose, kein Service!"


Der Fremde sah Romol erwartungsvoll an: "Ich hoffe es gefällt Euch?"

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Das Torhaus / Noch ein Hinweis
« am: 15. Mai 2007, 23:56:27 »
Kurz nach Mitternacht schlich ein mit Kapuze versehener Umhang an das Tor der gewaltigen Stadt Palanthas und zog etwas aus der undurchdringlichen Schwärze, die sich unter dem teuren Stoff verbarg. Mir ein paar kurzen Handgriffen war die Tat vollbracht. Der Mond lächelte leise und sanftmütig in das Gesicht des schlafenden Wächters und gab mit seinem silbernen Licht ein Schild zu erkennen, auf welchem folgendes zu lesen war:

Zitat

"Bitte Schuhe abputzen!"

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